Es scheint mir so lange her, das ich von diesem Film gehört
habe. Es war während meiner Ausbildung vor 3-4 Jahren. Wir mussten eine
Bücherverfilmung vorstellen. Ich stellte die Geisha vor und ein anderes Mädchen
stellte "Eat Pray Love" vor. Ich dachte mir damals nur wie Klischee
der Film doch sei. Geht eine Story noch offensichtlicher und kitschiger? Für
mich war es einfach nur die übliche Liebesschnulze. Frau verliert etwas, findet
sich neu und einen Mann dazu. Seid doch mal ehrlich. Das IST der
Standardverlauf. Außerdem verstand ich die Notwendigkeit des Reisens nicht.
Weil ich es selbst noch nicht brauchte. Zu dieser Zeit hatte ich mich gefunden.
Ich war in einer Beziehung, hatte einen Job und ein zu Hause. Ich war nicht
glücklich, nein. Aber ich wusste was ich tun musste um glücklich werden zu
können und habe darauf zu gearbeitet. Ich wusste wer ich bin und was ich will.
Doch in 3 Jahren kann viel geschehen und ich habe meine
Beziehung, mein zu Hause und mich selbst verloren. Ich habe Freunde und Familie
und bin dennoch allein.
Ich treibe in einem endlos weiten und stillen Ozean. Ich
sehe keinen Himmel kein Land. Ich spüre keine Kleidung, keine Nässe. Alles ist
schwerelos. Ich weiß nicht ob ich nach vorne, zurück oder seitwärts treibe. Alles
sieht gleich aus. Vielleicht schwebe ich auch nur auf der Stelle. Blau ist
alles was ich sehe. Und was ich höre ist vergleichbar mit dem was man hört wenn
man allein in einer großen Badewanne liegt und den Kopf unter Wasser taucht.
Diese Art der Stille höre ich. Mehr nicht. Es ist wie auf der Oberfläche eines
Ozeans zu treiben ohne an der Oberfläche zu sein. Das glitzernde Blau umgibt
mich ganz und doch kann ich atmen. Atme ich wirklich?
Es gibt kein Land, keinen Himmel, keine Sonne, keine Lebewesen und keinen Grund unter mir.
Ich schwebe in einem Ozean aus Nichts und warte auf den
Rettungsreif.